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Jordanus


Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. germ. fol. 1278

Old shelfmarks Phillipps 11854-57; 11854, 11855 und 11857 = acc. ms. 1912. 248, 249 und 247; 11856 = Acc. ms. 1913. 30.
Short title Rechte und Freiheiten der Stadt Wien
Century 14/15 | 16
Language German
Previous owners Österreich; Th. Phillipps (# 11855, 11857, 11854, 11856) | Phillipps 11854-57. Vier ursprünglich einen Band bildende, deshalb in der Staatsbibliothek wieder zusammengebundene Reste von 50, 6, 47 und 8 Blättern. Die ersten drei Nummern (11854, 11855 und 11857) = acc. ms. 1912. 248, 249 und 247. Die Nummer 11856 war bereits 1911 in London versteigert (Nr. 14 des Auktionskatalogs) und ist in der Königlichen Bibliothek aus dem Antiquariat von M. Breslauer zur Vervollständigung des alten Bandes hinzu erworben = Acc. ms. 1913. 30. Das Auseinanderreißen des alten Bandes hat bereits eine geraume Zeit vor dem Binden in die vier Pappbände stattgefunden. Phillipps erwarb sie bereits im geteilten Zustand. Wann und wo Phillipps sie erwarb, bleibt unbekannt. Inhalt und Mundart weisen auf oesterreichischen Ursprung. Besitzvermerke im Band sind absichtlich getilgt. (vermutlich ein altes Vorsatzblatt, von dem nur noch der Fals vorhanden ist, vor Bl. 1 in 11857 nur deswegen entfernt ebenso wie der untere Rand von 11857, Bl. 1 abgeschnitten ist, wo vom Besitzernamen nur noch aus den erhaltenen Oberlängen der Vorname: Her Wilhelm mit Sicherheit zu ergänzen ist.). (Bl. 46vb) am Schlusse des Textes ist eine Besitznotiz mit Tinte überschmiert, doch scheint die 2. Zeile zu lauten: dem hern Jo. von Stainbu^eck. (Nach Siebmacher, Wappenbuch IV,5 (1885-1904) Oberösterreichischer Adel, S. 401ff gab es eine oberösterreichische Adelsfamilie dieses Namens, zu der der genannte Johann, sowie vermutlich auch der Her Wilhelm gehört haben könnten.)
Composite ms. 4 Teile (I-IV)
Material Chart. | Italienisches Papier aus dem Ende des 14. Jh.
Height × width 300 x 212
No. of leaves 111
Numbering ff. mod. 1-50, 1-6, 1-47, 1-8
Gatherings (11855) 3 Lagen zu je 12 u. eine zu 14 Bl.; (11857) 6 Bl. = 6 Vorderbl. einer Lage, zu der die 5 ersten Bl. von (11854) zusammen mit einem zwischen (11857) 6 und (11854) 1 fehlenden Bl. (x) die Gegenbl. bildeten. Dann (11854) 3 Lagen von je 12 Bl. (bis Bl. 41), von der nächsten Lage nur 6 Bl.(das letzte als Spiegel gegen den Schlußdeckel dieses Bandes geklebt); (11856), 2 Spiegelblätter und 8 freie Bl., von denen das 1. und 2. als Gegenbl. noch zusammenhingen, alle übrigen Einzelblätter, die von ihren Gegenbl. getrennt waren. Die 14 Bl. gehörten als eine Lage zusammen. (außerdem Beweis: 11854, Bl. 47 hat 2 Wurmlöcher, die mit den Wurmlöchern von 11856 übereinstimmen, sich dagegen nicht in den vorausgehenden Bl. von 11854 finden.)
Watermarks Glocken (nicht Briquet)
Cover Neuband der Königl. Bibliothek. Die älteren Pappdeckel im Innern des Bandes sind entfernt. Jedoch das Spiegelblatt des Vorderdeckels von 11856 abgelÖst und vorn als Schutzblatt eingeheftet, da es nach Ausweis von Flecken und Wurmlöchern zu einer ursprünglich vor 11855 sitzenden Blattlage gehört haben muß. Das zwischen 11857,6 und 11854,1 fehlende Blatt ist durch einen Falz angedeutet.
Condition (11857) 6 Bl. = 6 Vorderbl. einer Lage, zu der die 5 ersten Bl. von (11854) zusammen mit einem zwischen (11857) 6 und (11854) 1 fehlenden Bl. (x) die Gegenbl. bildeten. Mit dem fehlenden Blatte ist also ein Textverlust von 4 Spalten der Gravamina verbunden.
No. of hands 4; A (11855, Bl. 1ra-50ra); B (11857, 1-6 und bis 11854 1ra); C (11584, 1va-46vb); D (11856, 1-8). Dazu verschiedene Hände für Randnotizen, Kapitelzählung, Nachträge Besitzvermerke
No. of columns 2
Width of columns ca. 210 x 70 mm.
Lineation 30-33 Zeilen
Initials etc. (11855, 1ra-50ra) Rubrizierung am reichsten (von Bl. 11855, 10ra, Zeile 6 an und in den Rubriken das zweistöckige a, zuvor nur das einstöckige a).
Printed catalogs H. Degering, Kurzes Verzeichnis d. german. Hss. d. Preuss. Staatsbibl. I (Leipzig 1925) 171 | M. Folkerts, "Mittelalterliche mathematische Hss. in westlichen Sprachen in der Berliner Staatsbibliothek", Mathematical perspectives (New York 1981) 61
Publ. descriptions Mitteilungen aus d. Kön. Bibl. 3: "Neue Erwerbungen der Hss.abteilung. II: Die Schenkung Sir Max Waechters 1912" (Berlin 1917) 63-67
Source Degering (1925) | Folkerts (17/18.5.1978) | Folkerts (1981) | Mitteilungen (1917)
Type of source cat.
Source’s source insp.
Work 1Old shelfmarks Phillipps 11855
No. of ms. part I (1-50)
Work 2Title (standard) Rechte und Freiheiten der Stadt Wien
Incipit Wir fridreich von / gotes gnaden Ro-/mischer kunig zu / allen zeiten ein merer des / Reichs Tun chunt allen den / lewten baide gegeburtigen/ unde chunftigen daz fur uns / chomen
Publ. descriptions J. A. Tomascheck, "Die Rechte und Freiheiten der Stadt Wien". Geschichtsquellen der Stadt Wien, hrsg. von Karl Weiß. Abt.1 Bd. I (1877) 89 # XXVII-XXXIII, XLV, XXXVII, XLIII, XLIX, LII-LV, XXIII, VII, XVII, XCVIII, XXVI, LXXX, CIII; zum Erbvertrag: S. Huber, Regesten des Kaiserreiches unter Kaiser Karl IV. (Böhmer VIII, S. 326) und Rauch, Scriptores rerum Austriae III 256.
Prolog In dem nomen des vater und/ des suns und des heiligen / geistes Amen./ Daz ist geschehen do von / Christi gepu^ort warn ergangen / Tawsent jar drewhundert / jar und in dem zwainczi- / kisten jar an sand agnesen / tag
Other passages (50vb, von derselben späten Hand, die auch auf Bl. 1 oben die Datierungsnotiz schrieb) Haec tempore Friderici regis edita 1329.
Additional texts (2rb) der burger Recht ze wienn an der purkmawtt; (5ra) der purger Recht an der wag enmawtt; (6rb) der Wiener Recht an der Wassermaut (die Überschrift fehlt in der Hs.); (7vb) der wienner Recht von dem innern zoll; (9ra) der fleischzoll; (10ra) der zol von dem getraid an dem Newen markt; (10rb) der hainburger Recht an der purkmawtt und an der wazzer mawt ze wienn; (11ra) die recht und die gesetz der Stat ze wienn; (26va) Dicz Recht hiez der herczog schreiben Also daz es fu^rbaz ewichleich umb soleich sach <Heimsteuer> pey rechten beleiben scholt; (26vb) Dicz Recht haist auch die morgengab und ist in dicz buch <im Texte in ditz unser grozz Stattpu^och> geschriben <betr. Sonntagsknechte>; (27rb) Von dem stand des Glaswerichs; (27va) von dem stand des waches (!); (27vb) von der diener recht; (28rb) Der lodwurch recht der purger und der geste; (28va) die alt hannt-fest der Stat ze wienn; (37rb) chaiser fridreichs von Rom und chunig zu Jerusalem ze Sicilij hanntuest; (40ra) herczog Rudolfs hanntuest zu^o O^esterreich und chunig zu^o Rom; (40ra) Umb daz Erbrecht; (47ra) von der chaufflewt Recht; (47vb) von demselben Gegenstand ohne Überschrift; (48ra) Erbvertrag (ohne Überschrift) vom 10 Feb. 1364 zwischen Kaiser Karl IV., Wenzel von Böhmen, Johann von Mähren, Rudolf, Albrecht und Leupold von Österreich und Margarethe, Markgräfin zu Brandenburg usw.; (50rb, von anderer Hand) Verordnung der Herzöge Wilhelm und Leopold über die jährliche Neuwahl eines Bürgermeisters und Raths zu Wien. Wien 1396. 24 Feb.; (darunter folgt von derselben Hand) Eintrag über die Bürgermeister-, Richter- und Ratwahl am 7. August 1322 mit einer Liste der Gewählten; (50v) Item an erichtag an unser lieben frawen abint der gepurdt
Work 3Old shelfmarks Phillipps 11857
No. of ms. part II (1-6)
Work 4Title (standard) Erbteilung Österreichs 1396
Incipit (1ra) WIr wilhalm von Go-/tes genaden herczog / ze österich etc fu^e / uns und den hochg-/eporn fu^ersten un-/ser liben pru^eder her-/zog Lewpolten
Subject 1 Varia
Publ. descriptions Die Urkunde ist bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg, nicht erwähnt.
Folio no. 1-6
Rubric Der Herzöge Wilhelm, Lewpolt, Ernst und Friedrich von Oesterreich Teilung vom 22. November 1396
Colophon holenbu^erg an sand ce/cilien tag der heyligen Ju-/nchfr^aw, nach xpi gepu^erd / drewzehen hundert jar dar / nach in dem sechs und / newczkistenn jar.; (6rb) Explicit der herczogen Taylung jn vigilia Sancti Johannis / Baptiste in tempore 1400.
Additional texts (es folgt) juramentum civitatis wien. (6rb) Item ir wert Swernn / unserm hernn hertzogen / wilhalm ... (16 Zeilen).
Glosses etc. (am oberen Rand und an freigelassenen Stellen zwischen den einzelnen Kapiteln und am unteren Rande wieder von der Hand des 16. Jhs.) Bemerkungen
Work 5Author standard Herzog Friedrich von Oesterreich
Additional names Herzog Ernst der Eiserne
Title (standard) Gravamina
Incipit Gravamina / Item des ersten hat er / hainbu^erg die fest und / sta^t weilant graff h-/ansen von maidbu^erg, dem alten, die weil er lebt
Additional remarks Gravamina gegen seinen Bruder Herzog Ernst den Eisernen. Erhalten sind 9 Beschwerdepunkte (10-14), weitere werden auf dem zwischen Bl. 6 und 7 ausgeschnittenen Blatte verzeichnet gewesen sein.
Folio no. 6va | 6va-7ra
Explicit Item von aller anderer / unß armlewt wegen / den er jr hab an recht / genommen hat und si ge- /no^ett hat daz si ym / mu^esten irer guetter ver-/chaufenn etc.
Other passages Das der Herzog Leupold als verstorben erwähnt wird, müssen die Beschwerden nach 1411 datiert werden.
Work 6Old shelfmarks Phillips 11854
No. of ms. part III (1-47)
Work 7Author standard Havich der Kölner
Title (standard) St. Stephanus Leben
Incipit (1vb) Wer an seinem herren missetu^et
Printed copies (exc.) Priesbsch, I, 289-295
Additional remarks Havich, dem Kölner, Dienstmann des Domstifts (St. Stephan) zu Passau
Rubric (1v) Hie hebt sich an Sandt / Stephanus leben
Prolog Es ist von got ein alt^es recht / Welicher herr mag gelaisten chnecht
Colophon Also endet sich sand stephanns leben / Got geb uns seinen segen Amen.
Other passages (1v, aus der Einleitung, Vs. 9ff) Mit trewen ich herr gedient han / Ich bin ein armer dienst^emann / Auch hais ich der cheln^er / Und pin ein passaw^er / Sand Stephan ist der herre mein / Und pin auch von gepu^erde sein etc.; (46va) pey der zeit wart sand stephan / von constantinopel gefu^ert dan / gen rom da er noch leit / und wart der inugsten zeit / der dy erde richt / in theuschem geticht / der ist havich der ko^elner / von Baiern ein passawer / Sand stephan ist der herre mein / und pin auch von gepu^erd sein / gewesen seid sand stephan / zu passaw aigen ahus g^ewan / mit meinen vodern es gestifft wart / dy habent auch das wol pewart / Das i^er affterchu^enftige kind / niemants wann sein ains sind/ ...; (46vb) Dy ains gotzhauss sindt / undt davon fromdent i^ere kindt / ob in ein pischof u^ebel tu^et / So wi^ert der ander gu^et / Dem chunne nymer missegat / Das trew gen seinem herren hat.
Additional texts (46vb) überschmierte Besitznotiz, s.o.
Blank leaves 47
Work 8Old shelfmarks Phillipps 11856
No. of ms. part IV (1-8)
Work 9Author standard Johannes de Sacrobosco
Title (standard) Algorismus
Incipit Algarismus. Allew dinckk die von ersten wegunstnuzz der ding sind wekomen | Allew dinckh die von / ersten wegunstnu^ezz / der ding sind weko-/ men under der beschaiden-/ hait. der geschickh. und / wie die dinckh habent we-/ sen. also sind si zekennen
Publ. descriptions Mitteilungen aus der Königlichen Bibliothek. Herausgegeben von der Generalverwaltung III (1917) 63-67
Printed copies vgl. Druck des lat. Algorismus des Joh. de Sacrobosco, (Venedig 1501 und von Maxim. Curtze in seiner Ausgabe des Kommentars des Petrus Philomenus de Dacia (Kopenhagen 1897)
Additional remarks Eine etwas gekürzte Übersetzung des lateinischen Algorismus des Joh. de Sacrobosco.
Folio no. 1r-8r
Rubric Algorismus
Explicit (8rb) wizz / auch ob die vor gelegt zal / mynner ist dann 1000 so / heb an an der ersten figur / ze wurchen etc / | so heb an an der ersten figur ze wurchen etc.
Colophon Hie hat der dawczscht / Algarismus ein end got / uns sein genad send etc. / Amen. | Hie hat der dawczscht Algarismus ein end got uns sein genad send etc. Amen.